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Warren Buffett Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie

Sternebewertung
5/5

Warren Buffett

Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie

Du wolltest schon immer wissen, wie Warren Buffett so ein erfolgreicher Anleger geworden ist?  Und wie er seine Investitionsentscheidungen trifft? Welche Lehrer ihn in seinem Handeln beeinflusst haben? Wenn ja, dann kann ich dir die Biographie von Robert G. Hagstrom sehr ans Herz legen.

Hagstrom beobachtete Buffett über Jahre, sammelte wie ein Baseballspieler jeden Zeitungsartikel über ihn. So verfügte er über genügend Informationen, um eine fundierte Biografie über die Investmentlegende zu schreiben. Er beschreibt zwölf Prinzipien, nach denen das „Orakel von Omaha“ Unternehmen auswählt.

In acht Kapiteln erläutert er nun Buffetts Werdegang, seine Strategie und skizziert anhand von neun Beispielen, wie der Value-Investor in der Praxis vorgeht.

Schon die Liste der Vorworte liest sich wie das „Who is Who“ der Börsenexperten: Howard Marks, Bill Miller, Peter Lynch und Kenneth Fisher.

Wer hat Buffett bei seinen Entscheidungen beeinflusst?

Der Leser erfährt, dass Buffett schon als Kind von der Börse fasziniert war. Mit 11 Jahren kaufte er seine erste Aktie, nachdem er alle Finanzbücher gelesen hatte, die sein Vater, der selbst Börsenmakler war, im Regal stehen hatte. Ausgehend von Benjamin Grahams Bestsellern „Intelligent Investing“ und „Wertpapieranalyse“ zog er nach New York, um bei Graham selbst Kurse zu belegen.

Während sich Graham bei der Fundamentalanalyse vor allem auf die Zahlen eines Unternehmens konzentrierte, analysierte Philip Fisher im Gegensatz dazu die qualitativen Werte eines Unternehmens. Fisher brachte Buffett bei, wie wichtig es ist, dass die Manager fähig sind, das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen. Der Rechtsanwalt Charlie Munger bringt zusätzlich das juristische Hintergrundwissen für Unternehmensbeteiligungen in die Überlegungen ein. Beide leiten seit Jahren erfolgreich die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway. Berkshire Hathaway ist eine ehemalige Textilfabrik, bei der Buffett nach und nach die Aktienmehrheit übernahm und schließlich die Textilproduktion einstellte.

Wie wendet Buffett diese Methoden an?

Im dritten Kapitel beschreibt Hagstrom die zwölf Prinzipien, die „in Stein gemeißelt“ zu sein scheinen. Diese Prinzipien beziehen sich auf die Unternehmensaktivitäten, das Management, die Finanzkennzahlen und den Unternehmenswert. Um den inneren Wert zu ermitteln, verwendet Buffett bis heute die Discounted-Cashflow-Methode. Diese Methode hat den Vorteil, dass alle Unternehmen wirtschaftlich gleich bewertet werden.

Anhand von neun Fallbeispielen (z.B. Washington Post, GEICO, Heinz Ketchup) erläutert Hagstrom ausführlich, wie Buffett die Prinzipien bei seinen Investitionen in die Unternehmen angewendet hat.

Im fünften Kapitel „Portfolio Management“ geht Hagstrom tiefer in die Finanzmathematik, einschließlich der Wahrscheinlichkeitstheorie, ein. Eine von Hagstrom durchgeführte Ex-post-Studie (Zeitraum 1987 – 1996) ergab, dass ein Portfolio mit 15 Aktien eine höhere Chance hat, den Index zu übertreffen, als ein Portfolio mit 250 Aktien. Das Ergebnis dieser Studie widerspricht dem Gedanken der Diversifikation, auf dem die Markteffizienztheorie basiert.

Ein Exkurs in die Börsenpsychologie im sechsten Kapitel verdeutlicht dem Leser, wie wichtig es ist, kurzfristige Kursschwankungen und Crashs geduldig zu ertragen. Wenn der Anleger seine Aktien sorgfältig nach rationalen Gesichtspunkten auswählt und langfristig denkt, wird er am Ende profitieren. Rückblickend auf die amerikanischen und deutschen Indizes hat der Aktienbesitzer nach 15 Jahren Börsenerfahrung keine Verluste mit seinen Anlagen gemacht.

„Buffett erkennt an, dass ihn die kurzfristigen Kursschwankungen des Marktes weder reicher noch ärmer machen, denn er hat eine längerfristige Halteperiode. Währende die meisten Menschen das Unbehagen nicht aushalten, das mit sinkenden Aktienkursen einhergeht, lässt sich Buffett nicht aus der Ruhe bringen, weil er der Meinung ist, dass er ein Unternehmen besser bewerten kann als der Markt.“ (Hagstrom, S. 282)

Hagstrom bringt dem Leser Warren Buffett auch als Menschen näher: Cherry Coke, Eiscreme und Steaks sind Buffetts Lieblingsspeisen. Noch heute wohnt er in seinem Haus, das er 1958 für 31500 Dollar kaufte. Mit seiner Frau Susan hat er drei Kinder; sein erster Sohn heißt Howard Graham, benannt nach seinem Vater Howard und seinem Vorbild Benjamin Graham.

Fazit:

Hagstrom beschreibt ausführlich Buffetts Werdegang und die Studienjahre, aus denen er sein Wissen schöpfte, um es als Investor erfolgreich anzuwenden. Jede Erkenntnis baut logisch auf der vorherigen auf. Gut strukturiert nimmt der Autor den Leser mit auf eine spannende Reise zum Value Investing-Ansatz à la Buffett.

Im letzten Kapitel werden Informationen aus den ersten Kapiteln wiederholt. Der Schreibstil ist verständlich und flüssig zu lesen.

Das Buch ist ideal für Börsenneulinge, da es eine Fülle von Tipps gibt, die man beim Aktienkauf von Anfang an beachten sollte. 

Eine Anleitung zur Berechnung des inneren Wertes nach der Discounted-Cashflow-Methode fehlt. Es regt dazu an, sich mit dem gesamten Unternehmen und dem Management zu beschäftigen, anstatt nur auf den Aktienkurs zu schauen.

Bei mir hat es das Interesse geweckt, mich intensiver mit dem Value-Ansatz, der Fundamentalanalyse und der Discounted Cash Flow Methode zu beschäftigen.

Zusammengefasst handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz zur Unternehmensbewertung.

Geeignet für: Anfänger & Fortgeschrittene

Bewertung: sinnvoll

Über den Autor:

Robert Hagstrom ist Chartered Financial Analyst von Equity Compass. Er handelt nach den Prinzipien von seinem Vorbild Warren Buffett.

Verlag: Börsenbuch Verlag

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Erscheinungsdatum: 15. April 2016

Dritte Auflage

Genre: Finanzwirtschaft

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Büchereule

    Genau das richtige Buch für meinen Mann!

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