Rich Dad Poor Dad

Rezension – Buchempfehlung – Buchtipp – Buchbesprechung

Sternebewertung
4/5

Rich Dad Poor Dad

Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen

In neun Kapiteln erklärt der Selfmade-Millionär Robert Kiyosaki, wie jeder Interessierte es schaffen kann finanziell unabhängig zu werden. Der Ratgeber ist bestens geeignet für all jene die die Grundlagen der Finanzbildung  und die richtige Einstellung zu Investments erlernen möchten. Richtige Einstellung bedeutet dabei mit einer gewissen notwendigen Risikobereitschaft vernunftbasiert die Investments herauszusuchen.

Mit über 20 Millionen Exemplaren und seit über 24 Jahren auf den Bestseller-Listen weltweit spricht dieses Buch für seinen hohen Stellenwert.

Der Autor hat die Mission dem Leser die Regeln zur Vermögensbildung und zum Geld verdienen näher zu bringen. Er selber lernte von seinem vermögenden Mentor, dem „Rich Dad“, wie man das Geld für sich arbeiten lassen kann. Der „Poor Dad“, sein leiblicher Vater, war von Beruf Lehrer und sehr gebildet, hatte aber leider die Regeln der finanziellen Bildung nicht angewendet. Der „Poor Dad“ rät Robert immer wieder fleißig in der Schule zu lernen, um später eine sichere Anstellung zu finden. Diese Meinung teilt er mit seinem leiblichen Vater nicht. Die Väter hatten diametral entgegengesetzte Einstellungen. Trotzdem hat er die Mission seines leiblichen Vaters, anderen Menschen seine Lebensphilosophie und Finanzplanung zu lehren, beherzigt.

Vermögenswerte aufbauen und Verbindlichkeiten reduzieren

Die  wichtigste Lektion nach Kiyosaki ist es zu verstehen, was der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der eigenen Bilanz bedeutet. Zum besseren Verständnis teilt er die Menschen in drei Kategorien ein: die Reichen, die Mittelschicht und die Armen. Die Reichen, mit finanzieller Bildung, generieren ihr Vermögen aus passivem Einkommen, das sie in der Vergangenheit mit Vermögenswerten aufgebaut haben. Passives Einkommen kann dabei als weitestgehend nicht durch Handarbeit erwirtschaftetes Einkommen betrachtet werden. Zu solchen Vermögenswerten zählen z.B. Einnahmen aus Mieten, Dividenden und  Lizenzen.  Aus diesem rollierenden System ist es den Reichen möglich immer mehr Geld anzuhäufen.

Angehörige aus der Mittelschicht, ohne finanzielle Bildung, haben nur den Job als einzige Einnahmequelle und zahlen daraus Steuern und den Lebensunterhalt. Nach Kiyosaki ist es sehr riskant von einem Arbeitgeber abhängig zu sein. Oftmals investiert die Mittelschicht aus Angst vor Verlusten nicht in Aktien, sondern horten das Gesparte auf dem unrentablen Sparbuch. Die Angehörigen der Mittelschicht bauen vielfach sogar Verbindlichkeiten mit Folgekosten (Eigenheim, Kredite und Konsumgüter) auf, anstatt Vermögenswerte mit zusätzlichem passiven Einkommen zu schaffen.

Die Armen haben weder Verbindlichkeiten noch Vermögenswerte, sondern nur Einnahmen und Ausgaben, mit einer schwarzen Null.

„Reiche Leute kaufen Vermögenswerte. Die Armen und die Mittelschicht kaufen Verbindlichkeiten, die sie für Vermögenswerte halten.“ (Kiyosaki)

Abbildungen des Cash Flows erläutern die Denkweise und den Geldfluss auf leicht verständliche Weise.

Kiyosakis Lösung

In einem ersten Schritt vermittelt Kiyosaki dem Leser diese finanzielle Bildung. Im zweiten Schritt rät er zum Investieren in Vermögenswerte. Der Autor hat in seinen früheren Jahren als Angestellter gearbeitet, aber immer mit dem Ziel später als Investor tätig zu sein. Er sparte sein Einkommen und als er genug Startkapital hatte, kaufte er seine erste fremdgenutzte Immobilie. Die Mieteinnahmen deckten die Kredittilgung, Steuern und weitere Kosten. So generierte er hohen Cashflow aus seinen Immobilienvermietungen und baute im Laufe der Jahre seine Immobilien –  Holding auf. Später investierte Kiyosaki zusätzlich in Aktien und schöpft aus denen die Dividenden zum reinvestieren ab.

„Ein Vermögenswert füllt mir meine Tasche mit Geld. Eine Verbindlichkeit zieht mir Geld aus der Tasche.“ (Kiyosaki)

Auf die Einstellung kommt es an

In den weiteren Kapiteln geht Kiyosaki auf die Einstellung zu Geld ein. Seiner Erfahrung nach hält die Angst vor finanziellen Verlusten oder Scheitern die Menschen ab in Vermögenswerte zu investieren. Sind es doch die „Kühnen“ mit viel Wagemut, die die Chancen sehen und zugreifen. Selbst wenn ein Investment sich als eine Pleite herausstellt, hat man die Möglichkeit aus den Fehlern zu lernen. An Erfahrung ist man jedenfalls einstweilen reicher.

„Wenn es um Geld geht, wollen die meisten Leute ein sicheres Spiel und Risikolosigkeit. Ihr Motiv ist Angst und nicht Leidenschaft.“

Fazit:

Dieses Buch ist ideal für den Einsteiger als Grundlage ins Investieren geeignet. Der Sprachstil ist bewusst sehr einfach gehalten. Ich selber hatte den Ratgeber in wenigen Tagen lesen können.

Er richtet seine Worte an all jene, die nicht nur im Hamsterrad arbeiten möchten, sondern mit dem was sie erwirtschaften und klugen Investieren auch durch passives Einkommen, finanzielle Rücklagen oder ein Vermögen aufbauen möchten.

In jedem Kapitel gibt uns Kiyosaki mehrere Beispielgeschichten, damit der Leser die Ratschläge einfacher verstehen kann. Es ist sowohl ein Buch über Persönlichkeitsentwicklung als auch über Finanzen. Insgesamt geht es weniger um die Strategie des Investierens als darum, was alles möglich ist, wenn wir uns nur einmal trauen und einfach loslegen. Die Mission die Einstellung gegenüber Geld und „die Macht des Geldes zu meinen Gunsten nutzen zu können“ hat der Selfmade-Millionär geschickt umgesetzt. Er schafft es den Leser zu motivieren und proaktiv die Herausforderungen, ein Investor zu werden, anzugehen.

Sehr hilfreich fand ich die Diagramme, die den Cashflow in der Bilanz sowie Gewinn – und Verlustrechnung darstellen. Diesen komplexen ökonomischen Aspekt aufschlussreich zu erklären ist eine Stärke dieses Buches.

Kiyosaki wird nicht müde wichtige Aspekte und Lektionen oft zu wiederholen. Das in diesem Buch vermittelte Wissen basiert auf seinen eigenen Erfahrungen und er zitiert keinerlei empirische Studien. Die Vorgehensweise zum Kauf von Immobilien funktionierte wohl so in den USA in der Vergangenheit. Seit der Immobilienkrise 2008 ist so eine Methode in Deutschland nicht mehr anzuwenden, denn ein Immobilienkäufer braucht einen gehörigen Anteil an Eigenkapital und Sicherheiten.  Grundsätzlich sind seine Gedanken richtig, lediglich die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Das in diesem Ratgeber vermittelte Wissen hat dennoch seinen Wert.

Fortgeschrittene werden aus diesem Sachbuch nicht viel neues Lernen.

Geeignet für: Anfänger

Empfehlung: nice to have

Über den Autor:

Robert Kiyosaki (*1947), auf Hawaii geboren ist ein Geschäftsmann und Bestseller-Autor, nach der Armee arbeitete er als Verkäufer bei Xerox und eignete sich dort seine Verkaufsfähigkeiten an. Heute hält er mit seiner Frau Kim Vorträge. Er investiert leidenschaftlich gerne in Immobilien; ist befreundet mit Donald Trump und hat mit ihm zwei Bücher geschrieben. Weitere Bücher des Autors: Cashflow Quadrant, Fake

Verlag: Finanzbuch Verlag

  1. Auflage (2020)

Erste Auflage in den USA 1997

Taschenbuch: 320 Seiten

Genre: Finanzratgeber

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. M. Willms

    Danke für den Buchtipp. Als Anfänger habe ich genau so einen Ratgeber gesucht.

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