DIE GROSSE FONDSLÜGE

Falsch beraten von Finanztest, Sparkassen, Banken & Co

Michael Ritzau deckt in seinem gelungenen Erstlingswerk auf, warum vermeintliche Top-Fonds nicht den Privatanleger, sondern ausschließlich die Bank oder die Versicherung reich machen.

Es wird immer wichtiger, dass sich jeder selbst  das Wissen aneignet, wie er sein  Geld für die spätere Altersvorsorge optimal anlegen kann. Genau dieses Wissensdefizit macht sich die Finanzindustrie zunutze und präsentiert den Kund*innen nutzlose Fondsratings und rückblickende, oft verzerrte Fondsentwicklungen. Im Verkaufsgespräch werden für die eigentliche Kosten – und Renditeentwicklung relevante Informationen einfach unter den Tisch gekehrt.

Leider empfiehlt  auch die eigentlich unabhängige Zeitschrift „Finanztest“ genau diese teuren Aktienfonds, die den Leser in die Irre führen und rational nicht nachvollziehbar sind.

Michael Ritzau legt aber nicht nur den Finger in die Wunde der Finanzindustrie, er gibt auch konkrete Lösungsstrategien. So zeigt er glasklar auf, dass aktiv-gemanagte Aktienfonds keine bessere Rendite erzielen als günstige Indexfonds. Diese Indexfonds sind aber für die Großbanken uninteressant, weil sie damit kein Geld verdienen können.

Fazit:

Das Buch besticht durch viele Beispielrechnungen und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse. Die Argumente sind überzeugend. Anschaulich und nachvollziehbar berechnet er dafür wichtige Kennzahlen wie Rentabilität, Kosten und Performance.

Besonders interessant sind die Interviews mit den Nobelpreisgewinnern William F. Sharpe und Eugene Fama. Diese untermauern seine Argumente.

Wer diesen Ratgeber gelesen hat, lässt sich sicher nicht mehr von geschulten Beratern oder Zeitschriften täuschen, sondern ist in der Lage, selbst zu entscheiden und zu handeln.

Es macht Spaß, den abwechslungsreichen, manchmal provokanten Schreibstil zu lesen.

Unterhaltungsfaktor ⭐⭐⭐⭐

Wissensfaktor ⭐⭐⭐⭐⭐

Sprachstil: leicht verständlich

Geeignet für: Einsteiger mit Vorkenntnissen

Bewertung: wertvoll

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