Über die Psychologie des Geldes
Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück
Morgan Housel hat ein erfrischendes und äußerst lehrreiches Buch über die Einstellung zum Geld geschrieben.
Wenn Größen wie Ryan Holiday, James Clear, Jason Zweig und James P. O’Shaughnessy dieses Buch in den höchsten Tönen loben, dann muss etwas dran sein.
Morgan Housel weiß, wovon er spricht, denn als Investor hat er sich ein fundiertes Wissen und einen enormen Erfahrungsschatz im Umgang mit Geld angeeignet. Er macht allen Anlegern Mut, indem er gleich zu Beginn mit einem lähmenden Mythos aufräumt. So zeigt er eindrucksvoll, dass finanzieller Erfolg mehr mit Psychologie als mit mathematischem Talent zu tun hat. Lediglich die Kraft des Zinseszinses muss man verstanden haben.
In 21 kurzen Kapiteln bringt er dem Leser bei, dass ein Anleger nicht hochintelligent sein muss, um in Aktien zu investieren. Schon einfache, leicht umsetzbare Regeln bringen einen ordentlichen Gewinn. Dazu gehören ein vernünftiges Sparverhalten und Geduld an der Börse.
Mit fesselnden Erzählungen bringt Housel seine Message perfekt rüber. Das wird deutlich, wenn er vom Tankwart Ronald Read erzählt, der bis zu seinem Lebensende allein durch Aktienkäufe ein Vermögen von über 8 Millionen Dollar anhäufte. Ein Gegenbeispiel ist Richard Fuscone, der als gelernter Investmentmanager bei Merrill Lynch Karriere machte und sich mit Mitte 40 zur Ruhe setzen konnte. Für ein riesiges Anwesen mit Villa nahm er einen Kredit auf und verlor mit der Bankenkrise 2008 all seine Liquidität und Besitztümer. Das führte ihn direkt in die Insolvenz. Rationale Geduld und unersättliche Gier nach noch mehr Geld werden hier exemplarisch dargestellt.
„Dieses Soft Skill nenne ich die Psychologie des Geldes. In diesem Buch versuche ich anhand kurzer Geschichten zu illustrieren, warum Soft Skills eine größere Rolle spielen als die technische Seite des Anlegens.“ (Morgan Housel)
Glück spielt auch in Geldangelegenheiten eine entscheidende Rolle. Hier beschreibt er den Werdegang von Bill Gates, der neben allem Fleiß auch eine gehörige Portion Glück hatte. Denn Gates lernte an einer der wenigen High Schools, die einen Computer besaßen. So hatte er die Chance, seine Programmierfähigkeiten zu perfektionieren.
Zum Schluss gibt Housel den wohl wichtigsten Ratschlag: Finanzberater können einem Hobbyanleger wichtige Informationen liefern. Die endgültigen Entscheidungen kann man nur selbst treffen, nach eigener Recherche und gewissenhaftem Abwägen. Dabei gilt mehr denn je: „Unterschreibe nichts, was du nicht verstehst!
Fazit:
Ich habe in den letzten Jahren kein so fantastisches Buch über Behavioral Finance gelesen, das das Thema so klar und prägnant auf den Punkt bringt. Menschliches Verhalten in Finanzsituationen wird mit unterhaltsamem Story Telling gewürzt.
Das Buch hilft, die richtige Balance zwischen Anlageentscheidungen und Mindset zu finden, um ruhig schlafen zu können und seine finanziellen Ziele langfristig zu erreichen.
Besonders wichtig für angehende Anleger ist das Thema Risikomanagement. Hier hilft Housel mit klugen Denkanstößen, nicht heißen Tipps oder Daytrading zu folgen. Oder sein hart verdientes Geld kurzfristig für hedonistische Aktivitäten zu verprassen, um andere zu beeindrucken. Denn der Reichtum kann – mit der falschen Einstellung – schnell wieder weg sein.
Neben all den wertvollen Learnings leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Finanzbildung in der Bevölkerung.
Geld ist nur ein Mittel zum Zweck! Aber wenn es fehlt, wird es emotional.
Geeignet für: Anfänger
Bewertung: must have
Über den Autor:
Morgan Housel, ehemaliger Kolumnist bei Motley Fool & The Wall Street Journal, heute Partner eine Risikokapitalgesellschaft
Verlag: Finanzbuch Verlag
Taschenbuch: 210 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. März 2021
Neunte Auflage 2023
Genre: Behavioral Finance
Morgan Housel: habe dieses Buch mit Genuss und großem Gewinn gelesen und kann Deiner Beschreibung/Bewertung nur voll zustimmen. Leicht lesbar, gut verstehbar unterhaltsam und mit vielen „learnings“.