Rentenplaner für Dummies

Sternebewertung
4.5/5

Rentenplaner für Dummies

Weißt du genau, wie hoch deine gesetzliche Rente sein wird? Oder wie du die Rentenlücke ausgleichen kannst? Wie hoch die Steuern und Abgaben deine Rente kürzen werden? Diese und weitere Fragen rund um die Rente klärt Helmut Achatz in diesem informativen Ratgeber.

Die Buchreihe „… für Dummies“ aus dem Wiley Verlag ist bekannt für hochwertiges Wissen, gerichtet an Interessierte, die sich einen ersten Überblick über die Thematik verschaffen möchten. Diesem  Schema folgt auch diese Lektüre:  „die Schummelseiten“ am Buchanfang, viele Links, auf denen der Leser sich weitere Anregungen holen kann und dem Top-Ten-Teil zum Ende des Buches, der die wesentlichen Aspekte noch einmal thematisiert. Das Ganze in einem gut verständlichen Sprachstil verpackt.

Die 306 Seiten sind in fünf „Teile“ beziehungsweise 14 strukturierte Kapitel eingeteilt, wodurch das Buch gut zu lesen und die Thematik logisch aufgebaut wird.

„Über Geld spricht man nicht!“,

ist einer der meist gesagten Plattitüden. Doch spätestens zum Ruhestand, wenn die Rente nicht mehr zum Leben reicht, kann man ins Zweifeln kommen. Worüber man vorher nie gesprochen hat, kann jetzt im Zweifelsfalle jeder sehen. Damit dieses Dilemma nicht eintritt, hilft Helmut Achatz mit seinem ausführlich recherchierten Ratgeber.

Leider ist das Thema Vorsorge und Rente sehr komplex, viele Ratschläge in den Printmedien sind unseriös und man weiß nicht, wem man vertrauen soll.

Teil 1 startet mit einer individuellen Bestandsaufnahme der derzeitigen und zukünftigen finanziellen Situation. Hier werden Rentenansprüche, Ausgaben im Alter, private Altersvorsorge, Steuern  und weitere Punkte detailliert erläutert. Spannend ist für jeden die Frage: „Kriege ich genug Rente?“, und „Kann ich es mir finanziell leisten, früher in Rente zu gehen?“.

Rentenlücke berechnen und schließen

In Teil 2 liegt der Fokus auf der Thematik, wie jemand seine finanzielle Lücke schließen kann.  Dabei wird tiefer auf den Rentenbescheid und Geldanlageprodukte wie Indexfonds eingegangen und Tipps für die Optimierung gegeben. Ob es sich lohnt noch einen Zusatzjob anzunehmen oder in eine günstigere Wohngegend zu ziehen, gibt Helmut Achatz an dieser Stelle interessante Denkanstöße.

Wie man strategisch vorgeht, den Rentenantrag richtig und fristgerecht beantragt, fatale Fehler vermeidet und welche Organisationen einem helfen können, erklärt  Achatz im dritten Teil sehr umfangreich.

Die Steuern steuern

Unglücklicherweise muss auch die Rente versteuert werden.  Im vierten Teil bringt Achatz Licht ins Dunkel rund um das leidige Thema Steuererklärungen. Ob ein Rentner überhaupt eine Steuererklärung erstellen muss, welche Freibeträge helfen Steuern zu sparen und welche Leistungen man steuermindernd angeben kann, wird hier prägnant dargestellt.

Das Buch schließt mit „10 häufigsten Irrtümern“ und den 10 besten Tipps für eine finanziell abgesicherte Rentenzeit ab.

Fazit:

Dieser Ratgeber ist adressiert an Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Früher oder später ist es für jeden Menschen einmal relevant, sich intensiv mit der finanziellen Planung der kommenden Rentenzeit zu beschäftigen. Um in der Zeit gut abgesichert zu sein, sollte jeder selbst aktiv werden und sich in Eigenregie so viel wie möglich Informationen einholen. Helmut Achatz hat mit seinem aufschlussreichen Ratgeber quasi eine Pflichtlektüre für jeden publiziert –  denn jeder geht mal in Rente – gespickt mit wertvollen Tipps und Tricks.

Sobald man die Rente als Ziel ansteuert, ist es klug ein gesundes Verhältnis in das Dreieck der Vermögensanlage zu bringen. Das bedeutet, die Liquidität des Vermögens zu erhöhen, das Risiko zu reduzieren und die Rendite zu erhalten. Grund ist auch, dass die individuelle Risikobereitschaft mit zunehmendem Alter abnimmt, gilt es doch das angesparte Vermögen vor Verlust und Inflation zu schützen.

Aussagekräftige Abbildungen

Die Bücher vom Wiley Verlag sind dafür bekannt, die Thematik mit Grafiken und Tabellen interessant zu gestalten und aufzuwerten. Der Leser bekommt in einer gelungenen übersichtlichen Kapitelstruktur einen Einblick in die verzwickten Thematiken Rentenantrag, Versorgungslücke und Anlagemöglichkeiten.  Wenn man in der Rentenzeit nicht das Geld an den Fiskus verlieren will, braucht man strategischer weise  ein ausreichendes Verständnis für das Steuersystem. Diese Aufgabe setzt dieses Buch hilfreich um.

Damit man dem Schreckensgespenst Altersarmut nicht ausgeliefert ist, durchleuchtet dieses Buch die aktuelle Gesetzeslage und zeigt effektive Lösungsmöglichkeiten auf.

Der Sprachstil ist sachlich und eloquent gewählt, was es flüssig lesen lässt. Komplizierte Sachverhalte werden auf verständliche Art und Weise erklärt. 

Sehr überrascht hat mich die Beispielrechnung, wonach es sich durchaus lohnen kann, früher (zwar mit Abschlag) in Rente zu gehen, dafür aber mehr Lebenszeit gewinnt. Sofern grundsätzlich die Rente zum Leben ausreicht, wird eine geringere Rente durch ein Plus an Freizeit effektiver verzinst.

Geeignet für: angehende Rentner

Bewertung: empfehlenswert

Über den Autor:

Helmut Achatz hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert, arbeitete als Journalist und betreibt den Blog vorunruhestand.de

Verlag: Wiley

Taschenbuch: 306 Seiten

Erscheinungsdatum: 27.04.2022

Erste Auflage

Genre: Finanzplanung

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Helmut Achatz

    Liebe Frau Pfleger,

    eine sehr stimmige Rezension. Vielen Dank. Das Thema ist sperrig, deswegen ist es wichtig, es locker und verständlich rüber zu bringen. Was Sie positive bemerken, worüber ich mich sehr freue. Denn, es scheint mir gelungen zu sein. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele diese Rezension lesen – und sich mit dem Thema Rente auseinandersetzen, denn es betrifft schließlich fast jeden. Beamte haben’s allerdings besser, wenn sie in Pension gehen. Alle andere müssen sich freilich nach der Decke strecken und sich entsprechend informieren. Wie hieß doch diese Diplona-Werbung noch mal? Ach ja: „Es ist nie zu früh · und selten zu spät“. Das gilt auch für die Rentenplanung. Insofern ist das Buch nicht nur etwas für die Älteren, sondern auch für Jüngere. Vergnügliches Lesen.

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